Freitag, 27. Februar 2009

Stammkunden oder wenn Abschiednehmen Freude bereitet

Pilsener, das Tier schleppt schon seit Tagen Kiste an Kiste an Kiste, die DiVa hatte im einen genauen Plan gemacht wo das neue Heim liegt, und hofft jetzt das die Platten den Weg von wo auch immer, ins neue Heim von alleine finden.

Olpe hat sich fest vorgenommen, dass auf dem Dach angepflanzte Halluzigenfeld nicht umzukultivieren sondern in Rauch aufgehen zu lassen.

Lotte hat nach der Zeit des Strickens, Sinnierens und am Kopf kratzens, auch endlich angefangen ihre alten Erinnerungen auszusortieren und in einen selbstgestrickten Beutel zu stecken.

Herr Wagner kämpft mit sich selber um jede Jazz und Klassikplatte die er gerne behalten, er aber gerne wegschmeissen möchte.

Annique hat nun endlich eine Lösung gefunden. Sie wissen schon, aber aus Respekt vor der Grande Dame soll das hier nicht Thema werden.

Püppi, streitet sich mit den Topfpflanzen um den letzten Liter Wasser den der Chromstahl noch rausgerückt hat.

Alles in allem sind alle freudig erregt, ausser der samtgeflockte Vorhang, der wehrt sich preiszugeben was nur Anique und die DiVa wissen.

Ab Montag, werte Leserschaft, ab Montag haben Plattenladen und DiVas Reich ein neues zuhause.

Ich freue mich!

Herzlichst und Bilder an die Wand

Ihre DiVa

Montag, 23. Februar 2009

Der Martin meint


Redewendugen die so gesehen eine ganz neue Bedeutung bekommen, meint der Martin:

Yogalehrer: "Stell dir vor du hättest zwei Lämpchen auf den Pobacken und willst die Decke bestrahlen.*

Ich wusste doch das die Frau Mama: *Jetzt hat dein Allerwertester aber wirklich mal Kirmes!* völlig falsch interpretiert hat.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Lotte oder eine Datingreview

Lotte lässt die Beine baumeln, vom Stuhl in der Ecke hinter dem Volksmusikregal. Sie hat die Stricknadeln beiseite gelegt. Noch ist Sie sehr bewegungsgehemmt in Ihrem bunten Wollknäuel. Aber mehr, mehr kann Sie im Moment wirklich nicht wegstricken, dafür sind die Knoten zu fest gezurrt, die Fäden zu verheddert, nun ja, Sie arbeitet dran.
Doch jetzt, jetzt ist Zeit, Zeit an die Decke mit dem schönen Rasen und den Gänseblümchen zu schauen und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen.
Ein Jahr ist es nun her, dass Sie dem tollsten Stricker auf Wiedersehen gesagt hat. Seine Muster waren so gleichmässig, einheitlich, gradlinig und der Schal schien nicht mehr zu Lottes Garderobe zu passen. Ein Jahr in dem sie vielen Männern die Stricknadeln in die Hand gedrückt, sie aber mindestens genauso viel wieder weggenommen hat, noch vor der ersten Masche. Sie überlegt...

Der perverse Engländer:
Eloquent, intelligent, wesentlich älter und bereits nach dem ersten Date disqualifiziert mit dem Satz: *I feel like liking you... I could definitly imagine you doing me from behind.*
Stricknadel eingepackt lassen und Bilder aus dem Kopf verbannen.

Das bindungsverängstigte Landei :
Date 1:
Landei: Du bist die tollste Frau der Welt, unsere Kinder werden wunderschön!
Lotte: Oha, immer schön langsam, wollen wir nicht erstmal gucken wie das mit dem machen klappt?
Meldung vor Date 2:
Landei: Ich kann das alles nicht, kann dich nicht treffen, verschwinde jetzt ins Ausland
Lotte: Erbsenei
Stricknadeln eingepackt lassen, sich am Kopfkratzen.

Der neurotische Turnbeutelvergesser:
Schöne Augen, nettes lächeln, beim ersten gemeinsamen Spaziergang in Wut ausgebrochen weil an einem sonnigen Sonntag am Fluss andere Menschen hinter Lotte und ihm herliefen.
Stricknadel eingepackt lassen, weit vor ihm herlaufen.

Der Schafschütze:
Attraktiv, lustig, älter mit Anhang.
Konversation nach einigen gemeinsamen Monaten: *Du bist so jung und willst bestimmt mal Kinder und dann verlässt du mich!*
Lotte: *Warum?*
Schafschütze: *Ich bin ein Wallach*
Stricknadeln einpacken und weggaloppieren.

Und dann, dann plötzlich kam einer dem gab sie die Stricknadel wieder, aber das ist Geschichte.

Montag, 16. Februar 2009

Die DiVa oder Rettung in den liebenden Schoss der Familie

Die DiVa ist unpässlich heute, werte Leserschaft, nölig, unentschlossen, antriebslos und weiss vorallem eins, nämlich was sie nicht will. Leider, und ich weiss nicht ob Sie das kennen, folgert sich daraus nicht der logische Schluss, dass man wüsse was man wolle.

Ja, werte Leserschaft, auch der DiVa seien Insouveränitäten dieser Art erlaubt, und auch die DiVa tut was viele in vergleichbaren Situationen tun, sie flüchtet sich in den liebenden Schoss der Familie. Und was soll ich sagen, dem Himmel sei Dank ist DiVa verhältnissmässig unkaputtbar.

Gespräch mit Frau Mama:
*Wie geht es dir mein liebes Kind?*
Och, Frau Mama, geht so, Job nicht gut, Liebe auch nicht gut, alles ein wenig semioptimal im Moment.
*Ach, was ich dir gerade erzählen wollte, Inga B. die aus der Grundschule heiratet am 1. April!*

Gespräch mit schwangerer Schwägerin:
*Ich verstehe dich vollkommen, schliesslich bist du ja auch nicht mehr 20!*

Gespräch mit Mini- Nichte:
*DiVi hab ich dir ein Geschenk bastelt, guck!!! Bibi Blocksberg*

Nun, die DiVa hat nach diesen Telefonaten eine Entscheidung getroffen. Die Mini-Nichte bekommt zum Geburtstag ein Handy.

Samstag, 14. Februar 2009

Be my Valentine

Die DiVa war geladen diese Wochenende, zum einen zum geselligen Fleisch in Brühe rühren bei den drei Herren vom Grill, ihren Holdesten, Mitbewohnerinnen und Skipper, zum anderen zur Lieblingslesbe zwecks Valentinstag Gegenveranstaltung. Eingeläutet wurden die Tage traditionell mit Wilden Drinks im Keller.

Die Quintessenz: Bei Streit hilft Gin- Tonic, über Religion kann man wahrlich streiten, Nach Religionsstreitigkeiten kann man sich richtig sympathisch finden, mit völlig Unbekannten kann man einen grossartigen Abend haben, Erdmännchen kosten CHF 2.- das Stück und Saare am Hack riechen erfahrungsgemäss unangenehm.

Montag, 9. Februar 2009

Anique oder Liebeskugeln zur Isolationsförderung

Die DiVa sass wie so oft an Ihrer Plattenladentheke und machte sich Gedanken über dieses und jenes, nun ja eigentlich mehrheitlich über jenes, aber das soll hier nicht Thema sein. Jedenfalls jagdte Sie einem ihr unermesslich messbarem Einfall hinterher, als Sie das violettgeblühmte Velourstelefon anschrie. *Verfluchtes Jamba- Top- Spar- Abo* murrte die Dame und hob den Hörer.

*Madame DiVa, ier sprischt Madame Anique, vous etes la?*

Die DiVa schaute verwirrt zum Vorhang. * Madame Anique, wie können Sie... wie sind Sie?*

*Papperlapapp Madame DiVa, isch bin in meine Appartement, seit drei jours isch kann die Aus nischt mehr verlassen! Sie müssen elfen!*

*Aber was ist denn passiert, Madame Anique? Beruhigen Sie sich, fangen Sie von vorne an!*

*Wissen Sie, isch atte ein gute Freundin, die Madame Beate, und in die Zeit von die ippies, wollte Madame Beate alle Frauen glücklisch machen, so sie ist gegangen und hat erfunden die joujou für die Frau.
Sie at erfunden die Stab mit la Vibration, die ohne Vibration und die Boules d`amour. Und weil isch und die Madame Beate beste copines waren, hat sie mir der prototype für die boules d`amour gegeben. Nun isch abe letzte Woche die kleine Packet wieder gefunden und da isch Madame Beate immernoch eine Antwort schuldisch bin, abe isch diese...comment dit... probiert.*

*Und was, werte Madame Anique hindert Sie nun daran das Haus zu verlassen?*fragte die DiVa mit heissen Ohren und kühlem Kopf.

*Sie wissen jedes Mal wenn isch die escaliers erunter gehe und an die porte ankomme, mein Össschen ist ganz nass. Alors, isch muss wieder hoch für die Össschen zu wechseln, dann isch gehe wieder runter, wieder ist meine Össschen nass, et voilà! Verstehen Sie mein Misère?*

*Im Zweifelsfall, Madame, machen Sie es wie beim fallschirmspringen, ziehen Sie an der Leine bevor sie unten ankommen.*

Freitag, 6. Februar 2009

Bald schon, schon bald

Dieser Tage ist die DiVa begeistert werte Leserschaft, begeistert wie seiner Zeit es nur Herzblattkanditaten beim Wandeinfahren waren.

Es wird gewerkelt, gestrichen wieder übermalt und wie Wild am grossen *V* geklöppelt.

Und dennoch, schon bald steht es stolz, stilecht und entzückend, der DiVas neues zuhause.

Alle werden Sie mit einziehen, die Lieblingsmenschen, die Lieblingskommentatoren, die Stammkunden, Topfpflanzen und schüchternen Regale. Auch der Plattenladen soll seinen Platz finden, doch der hat sich verschlossen und weigert sich ins Schloss am Eck zu ziehen, doch wir sind überzeugt, werte Leserschaft, auch den Plattenladen werden wir noch locken können.



Im neuen Schloss am Eck wird sie dann gefeiert, die nächste grosse Sause. Sie alle sind herzlich eingeladen sich die Haare schön zu fönen, die Schuhe blitzeblank zu wienern und ihren Frack zu bürsten. Sichern Sie sich früh genug einen Platz auf der Gästeliste, denn es wird unbeschränkt Einlass gewährt.

Also meine Damen und Herren, lassen Sie sich überraschen, schnell kann es geschehn, werden Wunder wirklichkeit, werden Träume wahr!

Damit Sie wissen wohin Sie des Weges geführt werden sehen Sie hier bereits einen kleinen Vorgeschmack:


Dienstag, 3. Februar 2009

Herr Wagner oder die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Nach Püppis fulminanten Auftritt ist wieder etwas Ruhe in den Plattenladen eingekehrt. Auf dem Sonnendach tummeln sich friedlich disskutierend die Weihnachtslieder: Thema darf man mit Fönfrisuren und Fallschirmseidebloussons Gesungenes wirklich Weihnatslied nennen, aber das soll Thema an anderer Stelle sein.

Lotte strickt weiter, scheint vor und rückwärts zu kommen, Pilsener lallt und sucht was zum headbangen, Frau Anique trällert fröhlich hinterm Vorhang, und Olpe, ja Olpe tut was immer Olpe tut.
Die DiVa überblickt die Situation wie eh und je mit der nötigen Souveränität von Ihrer prielgeblümten Empfangstheke aus.
Langsam und nahe zu bedächtigt öffnet sich die Tür, das *Esistjemandreingekommen*Glöckchen über dem Eingang traut sich schier nicht zu klingeln. Herr Wagner tritt ein, die DiVa erschrickt. *Mein Lieber, wie sehen Sie denn aus?*

Augenringe schwarz und tief wie Ingrid Bergmanns Seele, RAF rotgeweinte Augen, aschfahle Haut und Mundwinkel die an den Schlüsselbeinen festgetackert zu sein scheinen, um Herrn Wagners Gesicht nur im Ansatz zu beschreiben bräuchte es Negatismen zu Hauf.

*Aber Err Wagener, mon dieu, sie schöne Mann, qu`est-ce-que vous passiert?*flötet Frau Anique durch die alabasterfarbene flocksamtene Hängeware.

*Ich, Ich, Ich* er bringt es kaum hervor, *Ich war einfach bedingungslos glücklich* spricht es und kann die salzigen Sturzfluten kaum noch halten.

Da war Sie wieder, wusste die DiVa, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, hatte Herrn Wagner ein erneutes Mal eingeholt.

Montag, 2. Februar 2009

Der Martin meint


Fragen die man sich merken sollte meint der Martin:


Wer kann mir sagen wo der Frosch die Locken hat?